Die JIM-Studie 2017 liefert aktuelle Daten zum Freizeitverhalten und zur Mediennutzung der Zwölf- bis 19-Jährigen in Deutschland. Darüber hinaus untersucht die Studie das Medienverhalten und den Medienumgang im Hinblick auf Hausaufgaben, Lernen und Schule sowie das Thema „Mobbing im Internet“.

Der Studie zufolge besitzen 97% der Befragten ein eigenes Smartphone, 99% der Haushalte sind ebenfalls mit einem Smartphone ausgestattet. Für Computer, Internetzugang und Fernsehgerät wird auf Haushaltsebene ein Sättigungsgrad erreicht, mit knapp 100% sind alle Familien diesbezüglich versorgt. Weil sich das Smartphone im Verlauf der letzten Jahre für Jugendliche zum Hauptzugangsweg für Onlineangeboten entwickelt hat, gibt es in der JIM-Studie seit dem vergangenem Jahr keine gerätebasierte Unterteilung der Ergebnisse. Die Studie gliedert sich seitdem in Kapitel, die sich stärker an den spezifischen Angebotsformen und Nutzungsweisen (z.B. Büche rund Lesen, Musik, Technische Aspekte & Inhaltliche Aspekte der Internetnutzung) orientieren. Die letzten Kapitel der Studie untersuchen die Nutzung digitaler Medien in der Schule und Mobbing im Internet.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Bezüglich der täglichen Mediennutzung steht das Smartphone mit 93% an erster Stelle, dich gefolgt vom Internet (89%) und Musiknutzung (83%). Online-Videos spielen für drei von fünf Jugendlichen im täglichen Mediengebrauch eine Rolle, 55% hören täglich Radio und nur 45% schauen täglich fern.
  • Während Internet-, Smartphone- und Musiknutzung für Mädchen und Jungen eine gleich hohe Relevanz haben, zeigen Mädchen eine Vorliebe für Bücher und Radio. Jungen hingegen präferieren digitale Spiele sowie Online-Videos.
  • Nach eigener Schätzung verbringen die zwölf- bis 19-Jährigen durchschnittlich 97 Minuten an einem Wochentag mit Hausaufgaben, Mädchen investieren deutlich mehr Zeit als Jungen. Knapp die Hälfte dieser Zeit (45% bzw. 44 Min.) dieser Zeit verbringen die Jugendlichen dabei am Computer oder im Internet. Die digitale Hausaufgabenzeit steigt mit zunehmendem Alter an.
  • In der Schule werden digitale Medien hingegen eher selten genutzt. Nur das Whiteboard (31%) und der Computer (22%) werden mindestens mehrmals pro Woche genutzt, Smartphones (13%), Laptops (9%) oder Tablet-PCs (4%) spielen noch immer keine bedeutende Rolle.
  • Jeder fünfte Jugendliche hat schon mal falsche oder beleidigende Inhalte über sich im Netz gelesen. Jungen und Mädchen sind hier gleichermaßen betroffen, ältere Jugendliche sind stärker betroffen als jüngere. Auch der Bildungsgrad spielt hier eine Rolle: Die Wahrscheinlichkeit selbst betroffen zu sein ist an Haupt- und Realschulen mit 26% deutlich höher als an Gymnasien (17%).

Seit 1998 erhebt die JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-) Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest jährlich Daten zur Mediennutzung von 12- bis 19-Jährigen in Deutschland. Für die Untersuchung im Frühsommer 2017 wurden insgesamt 1.200 Jugendliche befragt.

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