Zum zweiten mal präsentiert die Studie, die von sechs Verlagshäusern finanziert wurde, detaillierte Einblicke in die Lebensrealität der vier- bis 13-Jährigen Kinder in Deutschland. 652 Interviews mit den Haupterziehern (meistens Mütter) analysieren die Kindermediennutzung der Kinder im Vorschulalter (vier und fünf Jahre), 2692 Doppel-Interviews der sechs bis 13-Jährigen Kinder und jeweils einem Erziehungsberechtigten liefern repräsentative Daten für die älteren Kinder.

Der Studie zufolge gehen die Kinder souverän mit der Digitalisierung um und halten eine Balance zwischen analogen und digitalen Beschäftigungen. 70% der Befragten Kinder lesen Bücher oder Zeitschriften, „mit Freunden zusammen sein“ (89%) und „im Freien spielen“ (81%) sind die liebsten Freizeitbeschäftigungen. Trotzdem bezeichnen sie das Internet als „das coolste Medium, das es gibt“ und das Smartphone steht bei den Kindern mit 41% ganz oben auf der Wunschliste. Gesellschaftsspiele und Spielekonsolen sind mit je 25% weniger stark nachgefragt.

Angela Tillmann, Professorin und Medienforscherin an der TH Köln, sagt diesbezüglich, dass Handys „symbolisch aufgeladen“ seien – weil Eltern ständig ihr Handy in der Hand halten, wollen Kinder das auch. Zukünftig wünscht sie sich, dass man sich genauer anschaut, was Kinder mit digitalen Geräten eigentlich machen. Der Fokus der Forschung liegt ihr zufolge oft auf der Unterscheidung zwischen analogen und digitalen Endgeräten, obwohl man auf beiden die selben Sachen tun kann. Letztendlich ist es also der Umgang mit den jeweiligen Geräten, der analysiert werden sollte.

An der Finanzierung der Studie sind neben dem „Spiegel“-Verlag und dem „Zeit“-Verlag die Verlage Gruner + Jahr, Blue Ocean Entertainment AG, Egmont Ehapa medien GmbH sowie die Panini Verlags GmbH beteiligt.

Kinder-Medien-Studie 2018: https://www.kinder-medien-studie.de/ 
Weitere Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/medien/kinder-medienkonsum-studie-1.4084504
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-08/kinder-medien-studie-digitalisierung-smartphone-nutzung

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