Die LfM-Studie „Geschickt geklickt?! Zum Zusammenhang von Internetnutzungskompetenzen, Internetsucht und Cybermobbing bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ wurde am 23. Oktober 2015  im Rahmen einer Fachtagung vorgestellt und beleuchtet die Rolle der Internetnutzungskompetenz sowohl im Hinblick pathologischer Internetnutzung als auch für das Beteiligen an Akten des Internetmobbings und dessen Rezeption. Für die Studie wurden 825 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 29 Jahren befragt.

Auszug aus den Ergebnissen:

  • 21 Prozent der Befragten zeigen eine problematische Internetnutzung. Gut 6 Prozent dieser Befragten können als pathologische Nutzerinnen und Nutzer eingeordnet werden.
  • Rund 30 Prozent haben schon einal eine andere Person online schikaniert. Knapp 18 Prozent werden als „aktive Täter“ klassifiziert – sie haben beispielsweise schon einmal beleidigende Nachrichten verschickt, peinliche Fotos oder Videos online gestellt oder Gerüchte über das Opfer verbreitet.
  • Gut 20 Prozent geben an, schon einmal online von einer anderen Person schikaniert worden zu sein. Knapp 10 Prozent werden als „Opfer-Täter“ klassifiziert – sie haben sowohl Erfahrungen als aktiver Täter als auch als Opfer von Cybermobbing. Zudem sind Schülerinnen und Schüler häufiger an Cybermobbing beteiligt als ältere Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer (Alterseffekt).
  • Das Risiko einer unkontrollierten Internetnutzung ist bei besonders introvertierten Personen, die sich zudem weniger gut in ein soziales Umfeld eingebettet und unterstützt fühlen, erhöht.
  • Bezüglich des Zusammenhangs zwischen Internetkompetenzen und problematischer Internetnutzung zeigt sich folgender Zusammenhang:
    • Selbstregulatorische und reflektierende Fähigkeiten reduzieren das Risiko
    • während eine aktive, engagierte und kreative Onlinenutzung (hohes Involvement)
    • und eine ausgeprägtere technische Expertise sowie produktive Kompetenzen das Risko zu erhöhen scheinen.

Quelle: http://www.lfm-nrw.de/fileadmin/user_upload/lfm-nrw/Foerderung/Forschung/Dateien_Forschung/Band-78-Geschickt-geklickt_Zusammenfassung.pdf

Eine Zusammenfassung der Studie kann hier heruntergeladen werden (pdf, 10 Seiten).

Bibliografischer Hinweis: Stodt, Benjamin, Wegmann, Elisa, Brand, Matthias (2015): Geschickt geklickt?! Zum Zusammenhang von Internetnutzungskompetenzen, Internetsucht und Cybermobbing bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Leipzig: Vistas (2015). Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Band 78. ISBN 978-3-89158-618-1

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