Seit einigen Wochen sind die Schulen und Kitas geschlossen, um einer Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Die ersten Auswirkungen auf die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen zeichnen sich ab. Schließlich verlagert sich nicht nur die Vermittlung von schulischen Lerninhalten in die digitale Welt; auch die unverplante Freitzeit sowie die eingeschränkten Möglichkeiten, soziale Kontakte zu pflegen, steigern die Nutzung digitaler Medien.Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage bestätigen 95 Prozent der Eltern, dass ihre Kinder während den Corona bedingten Kita- und Schulschließungen ihre digitalen Medien stärker nutzen als noch davor. Dabei sei vor allem die Nutzung von Computern, Laptops und Tablets angestiegen, 74 Prozent der Kinder und Jugendlichen würden diese Medien nun länger und häufiger nutzen. Es folgen das Smartphone (54 Prozent), Streaming-Dienste (39 Prozent) und der Fernseher inklusive Mediatheken (33 Prozent).

Allerdings zeigen sich auch hier unterschiedliche Nutzungsverhalten nach Geschlecht und Altersgruppe auf. Während 42 Prozent der Jungen nun mehr Zeit mit Spielekonsolen verbringen, ist das Nutzungsverhalten bei Mädchen lediglich um 16 Prozent gestiegen. Bei Jüngeren zeigt sich, dass diese aktuell häufiger fernsehen als noch vor der Schulschließung. Im Vergleich dazu nutzen Älteren nun häufiger ihr Smartphone oder ihren Computer.

Bemerkenswert ist, dass 93 Prozent der Eltern ein Verständnis für die steigende Nutzung von digitalen Medien bei ihren Kindern und Jugendlichen aufweisen können und 64 Prozent der Eltern mit der Nutzung einverstanden sind. Allerdings sagt jedes vierte Elternteil auch, dass es die steigende Nutzung von digitalen Medien eigentlich nicht begrüßen, aber aktuell hinnehmen würde. Gerade mit Blick auf die noch andauernden Schulschließungen wären – so die Autoren – die Regulierung der Nutzungsdauer sowie die Pflege eines gesunden Umgangs mit Medien sehr wichtig. 

Im Internet lassen sich eine Vielzahl von Tipps, Webinaren und expliziten Lernangeboten finden, welche Eltern bei der mediengestützten Gestaltung des Familienalltages unterstützen sollen. Wichtig sei vor allem die anschließende Kommunikation über das Erlebte, sei es eine Fernsehsendung oder die Übung auf einer Lernplattform, sodass die Mediennutzung nicht als reiner Konsum gedeutet werde. Kinder und Jugendliche sollen befähigt werden, zwischen Nutzung und Konsum unterscheiden und ihren eigenen Medienumgang reflektieren zu können. Kinder und Jugendliche würden auf diese Weise für ihr eigenes Mediennutzungsverhalten sensibilisiert, wovon sie auch noch nach Corona profitieren könnten. 



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