Die JIM-Studie 2016 liefert aktuelle Basisdaten zu Freizeitverhalten und Mediennutzung der Zwölf- bis 19-Jährigen in Deutschland und beleuchtet dabei unterschiedliche Themen wie Smartphonenutzung, Social Media oder Cybermobbing. Erstmalig werden dabei Mediengattungen wie Fernsehen, Internet und Handy nicht mehr getrennt voneinander thematisiert. Vielmehr folgt die diesjährige JIM-Studie einer inhaltlich strukturierten Ausrichtung.

Weil sich das Smartphone für Jugendliche zu einem Hauptzugangsweg zu Onlineangeboten entwickelt hat, erscheint eine gerätebasierte Unterteilung der Ergebnisse nicht mehr sinnvoll. Die Studie gliedert sich daher in Kapitel, die sich stärker an spezifischen Angebotsformen und Nutzungsweisen (z. B. Musik, Video, Kommunikation oder Informationssuche) orientieren.

Wie die Studienergebnisse zeigen, besitzen mit 95 Prozent nahezu alle Jugendlichen ein eigenes Smartphone; für drei Viertel von ihnen ist es das wichtigste Gerät, um online zu sein. Lediglich jeder zehnte Jugendliche gibt an, am häufigsten den stationären Computer zum Surfen zu verwenden, 8 Prozent bevorzugen in dieser Hinsicht den Laptop. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren, weisen die Ergebnisse der aktuellen Studie zudem einen Höchststand an Reichweite des Internets auf: 87 Prozent (2015: 80 Prozent) der Jugendlichen nutzen das Internet mindestens einmal täglich, an einem durchschnittlichen Wochentag werden so etwa 200 Minuten im Netz verbracht.
Wie in den Jahren zuvor, wird das Internet dabei zum größten Teil für kommunikative (41 Prozent) oder unterhaltsame (29 Prozent) Zwecke genutzt. Zu den beliebtesten Onlineangeboten zählen vor allem YouTube (64 Prozent), WhatsApp (41 Prozent), Facebook (26 Prozent) und Instagram (23 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich insbesondere der Instant-Messaging-Dienst Snapchat bei den Jugendlichen etabliert und zählt mittlerweile für ein Zehntel der Jugendlichen zu den favorisierten Angeboten.

In der Schule spielt das Smartphone eine zunehmend wichtige Rolle. Fast alle Jugendlichen (94 Prozent) dürfen ihr Handy mit in die Schule nehmen, nur den wenigsten von ihnen wird jedoch gestattet, es auch im Unterricht zu nutzen. Mit zunehmendem Alter der Schülerinnen und Schüler zeigt sich hingegen eine offenere Haltung der Schulen gegenüber Smartphones im Unterricht: Während bei den Zwölf- bis 13-Jährigen nur jede/r Zehnte das Handy für den Unterricht nutzen darf, sind es unter den volljährigen Schülerinnen und Schülern schon 45 Prozent. Auch das schuleigene WLAN steht in der Regel nicht zur freien Nutzung zur Verfügung. 29 Prozent der Jugendlichen geben an, das WLAN an der Schule generell nicht nutzen zu dürfen, fünf Prozent der Schüler/innen ist es in den Schulpausen gestattet. Im Schulunterricht darf der WLAN-Zugang, beispielsweise zu Recherchezwecken, nur von sieben Prozent genutzt werden.

Auch nach Schulschluss wird das Internet von den Jugendlichen für schulische Zwecke herangezogen. Etwa die Hälfte ihrer Lern-/und Hausaufgabenzeit (43 Prozent bzw. 40 Min.) arbeiten die Zwölf- bis 19-Jährigen täglich für die Schule am Computer oder im Internet – Tendenz mit zunehmendem Alter steigend.

Seit 1998 erhebt die JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-) Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest jährlich Daten zur Mediennutzung von 12- bis 19-Jährigen in Deutschland. Für die Untersuchung im Frühsommer 2016 wurden insgesamt 1.200 Jugendliche befragt. Die JIM-Studie 2016 steht unter https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2016/ zum Download bereit.

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