Die qualitative Studie „How parents of young children manage digital devices at home: the role of income, education and parental style“ basiert auf den Daten und Vorarbeiten eines Forschungsprojekts von Chauldron et al. (2015) – es wurden jeweils 10 Familien aus sieben europäischen Ländern mit 119 Kindern zwischen 0-8 Jahren interviewt.
Ziel der Studie ist es, den Umgang mit digitalen Medien (Geräten) und insbesondere die Begleitung durch die Eltern mit der Rolle von Einkommen, Bildungshintergrund und Erziehungsstil in Verbindung zu setzen. Für diese Analyse wurden die Familien in drei Gruppen unterteilt:
1. niedriges Einkommen / niedrige Bildung
2. niedriges Einkommen / hohe Bildung
3. hohes Einkommen / hohe Bildung
Zusammengefasst zeigen sich für die drei Gruppen folgende Erkenntnisse:
1. niedriges Einkommen / niedrige Bildung
– relativ gute Geräteaustattung
– eine Kluft zwischen den Generationen (Eltern und Kindern) bezüglich ihrer Medienexpertise, insbesondere bei Migrantenfamilien
– eher restriktive elterliche Begleitung der Mediennutzung, darunter Eltern, die digitale Medien eher ambivalent und besorgt betrachten
– eine „Ethik der respektvollen Verbundenheit“ (‚ethic of respectful connectedness‘).
2. niedriges Einkommen / hohe Bildung
– eine Mischung aus Haushalten mit guter („media-rich“) und eher spärlicher („media-poor“) Geräteausstattung
– eine Bandbreite an Lebensumständen mit einem hohen Anteil an Haushalten mit alleinerziehenden Elternteilen
– ziemlich sichere Eltern – sowohl im Hinblick auf ihre digitalen Kompetenzen als auch ihrer Fähigkeit, aktive oder restriktive Begleitung der Mediennutzung ihrer Kinder zu priorisieren.
3. hohes Einkommen / hohe Bildung
– eine „Ethik der ausdrücklichen Befähigung“ (‚ethic of expressive empowerment‘)
– eine große Bandbreite diverser Mediationsstile, inklusive verschiedener Strategien zur (restriktiven) Begleitung der Nutzung digitaler Geräte
– Bemühungen (nicht-digitale) „Offline-Aktivitäten“ zu fördern und digitale Aktivitäten (Mediennutzung) zu limitieren
– Eltern, die mit digitalen Medien arbeiten oder diese zuhause nutzen, haben oftmals das Gefühl, dass ihre Mediennutzung die Bemühungen, die digitale Mediennutzung ihrer Kinder zu limitieren, einschränken.
Der gesamte Bericht kann hier heruntergeladen werden (pdf, 25 Seiten, englisch).
Livingstone, Sonia, Mascheroni, Giovanna, Dreier, Michael, Chaudron, Stephane and Lagae, Kaat (2015) How parents of young children manage digital devices at home: the role of income, education and parental style. EU Kids Online, London, UK.